Schülerinnen und Schüler

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Workshop Kommunalwahlen/ Handreichung

Realschule Werkrealschule

Am 12. Februar 2019 fand, zum ersten Mal in dieser Form, das Erstwählerforum, ein Workshop anlässlich der Kommunalwahlen, im Haus des Gastes in Elzach statt. Die Veranstaltung war thematisch angeschlossen an die Politiktage der achten Klassen, an denen alle anwesenden Schüler*innen während der letzten beiden Jahren teilgenommen hatten. Ziel war es damals, ein erstes Interesse an  Kommunalpolitik zu wecken, damit beim Workshop zumindest auf Grundkenntnisse zurückgegriffen werden konnte. Geladen waren zu dieser Veranstaltung alle Neunt- und Zehntklässler der Werkrealschule und Realschule des Schulzentrums Oberes Elztal.

Ziel dieses „Testlaufs“ sollte  sein, herauszufinden, wie man Jugendlichen Politik und im Speziellen die Kommunalwahlen in ihren Gemeinden näherbringen kann. Würden Aussagen, die zu Anfang des Workshops getätigt wurden („Wir kriegen nichts mit von der Lokalpolitik“, „Von dem, was wir uns wünschen, wird nichts umgesetzt“, „Wir dürfen sowieso noch nicht wählen, das geht uns nichts an“) revidiert werden?

Die Eröffnung und Leitung oblag Udo Wenzl, der freiberuflich tätig ist und sich für alle Themen rund um politische Bildung von Jugendlichen engagiert, zudem waren die Teilnehmer*innen der Jugendkonferenz „Heimattage“ in Waldkirch 2018, die Gemeinschaftskundelehrer*innen des Schulzentrums, Mitarbeiter*innen der Landeszentrale für politische Bildung, Schüler*innen und Studenten (zum Teil selbst Erstwähler) und die Schulsozialarbeiterinnen anwesend. Grundsätzlich fungierte der Workshop als Erstwählerkampagne, die von  der Landeszentrale für politische Bildung in Freiburg finanziert wird, ähnliche Veranstaltungen dieser Art werden folgen. Dem Wunsch Wenzls entsprechend, sollte dieser Tag auch als Ausgangspunkt für weiterführende Ideen im Unterricht begriffen werden, so könnten in den kommenden Wochen die Zeitungen nach Berichten zu den Wahlen durchsucht und die Kandidaten während ihrer Wahlveranstaltungen, etwa auf dem örtlichen Markt, zu ihren Ideen befragt werden.

Die vorrangigen Ziele dieses Vormittags bestanden darin, einen Zugang zu Politik zu schaffen, Berührungsängste zu schmälern und den Dialog zwischen Politikern und Jugendlichen zu fördern. Die Jugendlichen sollten das Gefühl bekommen, dass man sich für sie interessiert, dass Politik auch sie etwas angeht und dass sie ernstgenommen wurden. Sie sollten sich trauen, ihre Meinungen zu äußern, sich zu positionieren und zu beteiligen. Zum Warmwerden anfangs gab es eine Vorstellungsrunde aller Moderatoren, dann ein kurzes Spiel. Im Plenum wurden die ersten Fragen besprochen:

1. Was sind die Aufgaben von Kommunen im Allgemeinen? (Betreuungsplätze,  Wohnraum, Freizeitgestaltung, Friedhoferhalt, Gemeinderat, Müllentsorgung, Notdienste (Feuerwehr, Fahrzeuge…).

2. Welche Themen bewegen euch Schüler? Welche Probleme müssen angegangen werden? Welche Ideen und Vorschläge zur Verbesserung habt ihr für eure Kommune? 

Die Themen, die speziell in Elzach genannt wurden: technische Ausstattung in den Schulen, Außenstelle Winden wünscht sich Wasserspender, man kann nirgendwo feiern gehen, weil entsprechende Räume fehlen  bzw.  vorrangig von den Vereinen genutzt werden, Sicherheit auf dem Weg zur Schule/ am Bahnhof/zur Fasnet, Wege nach Freiburg zu umständlich, vor allem abends/ zur rush hour fahren Busse zu selten, Jugendhaus in Elzach soll abgerissen werdenà Alternative? Zu wenig Digitalisierung bzw. Internetnutzung unterwegs nur eingeschränkt nutzbar, Wunsch nach mehr Fahrkartenautomaten, Einkaufsmöglichkeiten, viele Läden stehen leer, Kinoabende im HdG, Markstände auch für Jugendliche,… Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass sich die Jugendlichen in ihren Gemeinden sehr wohlfühlen, nur ein Minimalteil der Schüler möchte die Gegend überhaupt verlassen nach der Schule.

Im Anschluss an die Diskussion im Plenum sollten sich die Schüler in Kleingruppen aufteilen und die im Vorfeld genannten Themen intensiver diskutieren. Was beschäftigt uns und was sollte passieren, damit es uns hiermit besser geht? Im Plenum wurden dann die jeweiligen Ergebnisse/ Wünsche/ Schwierigkeiten vorgestellt.

Die 3. im Plenum gestellt Frage lautete: Was bedeutet Verantwortung – für mich selbst, die Gemeinschaft, die Kommune? Hierzu wurden Arbeitsblätter für zuhause ausgeteilt, um die Schüler während der kommenden Wochen zum Nachdenken anzuregen: Wo kann und will ich mich engagieren und was bedeutet Kommunalwahl für mich persönlich? Unterstützt mein Kandidat das, was mir wichtig ist? Ich entscheide mich für, weil… 

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete sicher die Möglichkeit zur persönlichen Diskussion mit den Bürgermeistern. Jetzt wurden die Schüler in Gruppen entsprechend ihres Wohnorts eingeteilt. Die Bürgermeister der fünf Teilorte hatten sich eingefunden, um die Fragen der Schüler zu beantworten, sich deren Wünsche anzuhören und zu erklären: Wer kandidiert eigentlich? Wie wähle ich? Wen kann ich wählen? Warum wird wo wie gewählt? Wer bekommt wofür wie viele Stimmen? Wie können Jugendliche den für sie am besten passenden Kandidaten finden? Was bedeuten die Begriffe kumulieren, panaschieren und Wahl in Deutschland im Allgemeinen?

Abschlißend trafen sich alle im Plenum zu einem Abschiedskreis. Im Namen seines Teams  verabschiedeten und bedankten sich Udo Wenzl und Elzachs Bürgermeister Roland Tibi, deren Fazit lautete: sehr interessierte Schüler! Die Jugendlichen äußerten sich in ihren Rückmeldungen durchwegs sehr positiv, hätten sich aber anstatt der langen Diskussion am Anfang im Plenum mehr Zeit mit den Bürgermeistern gewünscht. Tibi machte zum Angebot, dass die Bürgermeister die Schulen auf Wunsch besuchen werden, um die Diskussion weiter in Gang zu halten. Alle Teilnehmer sagten aus, dass sie jetzt einen deutlich besseren Einblick in die Kommunalwahlen erhalten hätten und verstünden, „worum es überhaupt geht“.

Während des Verlaufs konnten dennoch kleinere Schwierigkeiten festgestellt werden: Die Gruppe am Anfang im Plenum war zu groß,  auch in den ersten Diskussionsrunden waren pro Gruppe zu viele Schüler, Folgen: Die Schüler trauten sich nicht, sich zu melden oder waren akustisch kaum zu verstehen. Genannte Themen schienen (noch) zu weit weg, die Diskussion verlief zäh. Vielleicht könnte eine andere Sozialform überdacht werden. Einer der Moderatoren zeigte Bedenken angesichts seiner Aussage, dass er das Gymnasium besuchte und überlegte, ob er eine Distanz zwischen sich und den Elzacher Schülern geschaffen hätte. Auf uns Lehrer aber wirkten die Schüler und Studenten sehr freundlich und kompetent und konnten auf jeden Fall den Eindruck vermitteln, dass Politik Spaß machen kann und Schüler etwas angeht.

Alles in allem bedeutet dieser Vormittag eine großartige Möglichkeit, das Thema Politik einmal anders und eben nicht im Unterricht anzugehen und endlich die Erfahrung zu machen, dass Kommunalwahlen tatsächlich ganz direkt etwas mit uns zu tun hat. Vielen Dank an die Veranstalter, Moderatoren, Schüler und Studenten für diesen interessanten, wunderbaren Vormittag!